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Adzenys XR-ODT

Aus ADHSpedia
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Adzenys-Sublingualtabletten (3,1 mg). Die Markierungen (A1 bis A6) stehen für die jeweiligen Wirkstoffstärken.

Adzenys XR-ODT ist ein im Jahr 2016 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration freigegebenes, retardiertes Amphetamin-Präparat, das für die Behandlung von ADHS bei Kindern ab 6 Jahren zugelassen ist. Das Medikament wurde vom texanischen Pharmahersteller Neos Therapeutics, Inc auf den US-amerikanischen Markt gebracht.[1] Der Wirkstoff ist bioequivalent mit dem ebenfalls auf dem US-amerikanischen Pharma-Markt erhältlichen Adderall XR.

Eine Besonderheit des Präparats ist seine Applikationsform, da es sich um retardiert wirkende Sublingualtabletten handelt: Diese lösen sich bereits im Mundraum auf, wobei die Wirkstoffe direkt über die Schleimhaut in den systemischen Blutkreislauf abgegeben werden. Diese Applikationsform hatte es unter Psychostimulanzien bislang noch nicht gegeben.[2] Darüber hinaus ist das Präparat mit künstlichen Aromen versetzt (Orangengeschmack), um die Einnahmebereitschaft (Therapie-Compliance) vor allem bei Kindern zu erhöhen. Die Einnahmeform stieß jedoch sowohl seitens der Medien,[3] wie auch in Fachkreisen[4] auf heftige Kritik, denn laut Kritikern eigne sich das Präparat besonders zu missbräuchlicher Nutzung, da von Amphetamin-haltigen Substanzen ohnehin ein hohes Missbrauchs- und Suchtrisiko ausgeht.[5]

Zusammensetzung

Adzenys XR-ODT setzt sich je zur Hälfte aus schnell freisetzendem sowie aus 50 % verzögert freisetzendem Amphetamin zusammen.

Wirkstoffstärken

Adzenys XR-ODT ist in den Wirkstoffstärken 3,1 mg, 6,3 mg, 9,4 mg, 12,5 mg, 15,7 mg und 18,8 mg verfügbar. Diese sind jeweils äquivalent zu den Dosen von Adderall XR (5 mg, 10 mg, 15 mg, 20 mg, 25 mg, 30 mg).[6]

Marketing

Wie im US-amerikanischen Pharma-Marketing üblich, wurden unmittelbar nach der Zulassung verstärkt Marketing-Maßnahmen ergriffen, um das Präparat noch vor Ende der Sommerferien zum Schulbeginn zu etablieren.[7]

Kritik

In den US-amerikanischen Medien und seitens verschiedener Fachleute wurde nach Freigabe durch die FDA heftige Kritik an dem Präparat laut. Aufgrund der „attraktiven“ Applikationsform - das Medikament ist mit wohlschmeckenden Aromen versetzt und löst sich im Mund auf - eigne sich das Präparat besonders für eine missbräuchliche Nutzung. Darüber hinaus vermittle das Präparat in seiner Darreichungsform keinen Medikamentencharakter, sondern vielmehr, dass es sich um eine Süßigkeit handele. Dies berge zusätzlich das Risiko von Überdosierungen vor allem bei kleineren Kindern.

Siehe auch

Weblinks

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Einzelnachweise